New York City - die Stadt die mich nicht loslässt. Im Oktober 2008 habe ich sie mit einer Gruppe von Freundinnen zum ersten Mal besucht. Es war dies zugleich auch meine erste USA Reise überhaupt und ich erinnere mich an den Moment als wir vom Flugzeug aus, kurz vor der Landung, die beeindruckende Skyline von Manhattan zum ersten Mal erblickt haben und ich mir gedacht habe "Wow, Amerika gibt's wirklich..." *lach* Liebe auf den ersten Blick war es dann allerdings nicht. Mit Schauergeschichten und allerlei Reisewarnungen meiner besorgten Eltern - mein Vater ist ein erklärter Amerika-Skeptiker - im Hinterkopf absolvierten wir die Taxifahrt vom Flughafen JFK zu unserem Hotel in Downtown in der Erwartung, dass an jeder roten Ampel ein Überfall lauern würde. Heute muss ich bei dem Gedanken daran schmunzeln, aber damals hoffte ich, den einwöchigen Aufenthalt einfach nur irgendwie zu überleben. Erschöpft von der Reise und erschlagen von den vielen neuen Eindrücken vermutete ich an jeder Ecke das Böse und den typischen New Yorker Geruch, der mir heute gar nicht mehr so auffällt, empfand ich damals als wiederlichen Gestank. Das erste Mal aufatmen konnte ich erst als wir nach der knapp einstündigen Fahrt endlich in unserem Hotel angekommen waren und unsere Zimmer bezogen hatten. Unser Budget war knapp und wir hatten uns für das sehr günstige und sagen wir "urige" Hotel 17 (Affiliate Link) in der 17. Strasse entschieden. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Undichte Fenster, Zimmer nicht größer als eine Schuhschachtel, ebenso enge Gänge, knarrende Treppenstufen, ein Mini-Fahrstuhl der sich nur in Zeitlupe bewegt und Gemeinschaftsbäder auf jeder Etage - so kann man dieses Hotel beschreiben, das den verwöhnten Touristen wohl abschrecken würde, uns jedoch von Beginn an mit seinem Charme und dem Flair des alten New York verzaubert hat. Auch an die skurrilen Dauerbewohner - einer ging nur im Pink Panther Kostüm aus dem Haus - hatten wir uns schnell gewöhnt. Das Personal war freundlich und auch in Sachen Sauberkeit fanden wir keinen Anlass zur Beanstandung. Unschlagbar war die Lage: der Union Square und damit die Subway nur ein paar Blocks entfernt, ein nettes Frühstücksdiner auch nicht weit und ansonsten für New Yorker Verhältnisse relativ ruhig gelegen. Ich begann mich wohler zu fühlen und mich auf den nächsten Morgen zu freuen, an dem wir endlich damit beginnen konnten, die Stadt zu erkunden. Wir hatten uns vorab für den Kauf des New York Passes entschieden, weil wir fanden, dass dies die beste Möglichkeit war, als komplette New York Anfänger, in den paar Tagen die wir hatten, das Wichtigste zu sehen. Darin waren nicht nur der Eintritt in die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten enthalten sondern auch drei verschiedene Hop-On-Hop-Off Bustouren. Wir hatten uns für die Uptown und Downtown Tour entschieden, sowie für eine bei Nacht, die sich als absoluter Volltreffer herausstellte. Geich am ersten Tag absolvierten wir morgens eine 3 stündige Island Cruise rund um Manhattan mit der Circle Line. Dies war eine wunderbare Möglichkeit sich einen ersten Eindruck vom Umfang und der Größe Manhattans zu verschaffen und die ersten Sehenswürdigkeiten schon vom Wasser aus zu entdecken. Danach ging direkt zum Times Square, den man ob seiner Menschenmassen und der immer herrschenden Hektik entweder mag oder nicht. Ich habe mich sofort in ihn verliebt und seit damals gehört es bei jeder New York Reise für mich dazu, mit einem Starbucks Kaffee in der Hand eine Weile auf den roten Stufen zu sitzen und die Atmosphäre zu inhalieren. Wahrhaftig lebensverändernd war der natürlich unvermeidliche Besuch in der M&M´s World. Die an den großen Tubes selbst abgefüllten Mischungen wurden abends im Hotel intensivst verkostet und ich habe eine Weile gebraucht um herauszufinden, warum einige der bunten Köstlichkeiten um so vieles besser schmeckten als die anderen. Des Rätsels Lösung - ihr ahnt es - Peanut Butter! Wer sie kennt, versteht was ich meine. Es war ein wenig wie die berühmte Szene mit Brad Pitt und dem Peanutbutter Glas in "Rendezvous mit Joe Black" :-) In den folgenden Tagen haben wir das Museum of Natural History besucht (wofür man sich ungefähr doppelt so viel Zeit nehmen sollte als man denkt, dass man brauchen wird), das Guggenheim Museum besichtigt, welches ich mit seiner Optik und Architektur weitaus interessanter fand als die darin ausgestellten Kunstwerke, waren im Central Park an den Strawberry Fields, am Columbus Circle, beim Rockefeller Center, am Empire State Building, an Ground Zero, auf der 5th Avenue, in Soho, Little Italy und Chinatown und haben einen ganzen Tag im Shopping Paradies Jersey Gardens verbracht. Die Zeit verging wie im Flug. Nicht fehlen durfte natürlich auch ein Besuch am Broadway, damals aktuell war das "Skandalstück" Equus, mit einem "flitzenden" Harry Potter Darsteller Daniel Radcliffe, sowie der eigentliche Grund unserer Reise, das New Kids On The Block Konzert im ehrwürdigen Madison Square Garden, mein erstes seit 1991, und eines von dem ich nicht gedacht hatte es jemals noch erleben zu dürfen. Wir hatten VIP Tickets für die erste Reihe, inklusive Meet & Greet, und nach der Show hat uns Donnie Wahlberg, wohl beeindruckt von der weiten Reise die wir auf uns genommen hatten, noch Backstage empfangen. Der Abschied nach einer Woche fiel uns schwer, die Stadt hatte uns in ihren Bann gezogen und für alle stand fest: wir kommen wieder.
Damals entstand auch mein erstes Reise-Ritual: Der Dollar der Wiederkehr. Auf jeder meiner USA Reisen gebe ich das am Ende übriggebliebene Bargeld gerne noch im letzten Moment für Mitbringsel und Süßes aus. Alles, bis auf einen Dollar. Der bleibt bei mir und garantiert die (hoffentlich) baldige Rückkehr in mein momentan liebstes Urlaubsland.
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AutorDas bin ich: Moni |